SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021

Im SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 präsentieren der Interverband für Rettungswesen (IVR) und das Swiss Resuscitation Council (SRC) die Zahlen zur Reanimationsstatistik für die Schweiz. Bei schneller Hilfe haben 95% der Überlebenden der „Utstein-Gruppe“ ein gutes neurologisches Outcome.


SWISSRECA

SWISSRECA das Swiss Registry of Cardiac Arrest.

Seit 2017 werden in der Schweiz die ausserklinischen Kreislaufstillstände (Out-of-Hospital Cardiac Arrest, OHCA) im OHCA-Register SWISSRECA systematisch erfasst. Damit erhebt das SWISSRECA-Register die wichtige Datengrundlage für die Reanimationsstatistik und gezielte Verbesserungsmassnahmen um die Überlebenswahrscheilichkeit (Outcome) zu steigern. Seit 2017 steigt die Anzahl der teilnehmenden Organisationen kontinuierlich.

Jahresbericht SWISSRECA 2019-2021

Der Interverband für Rettungswesen (IVR) und das Swiss Resuscitation Council (SRC) präsentieren im SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 die Zahlen zur Reanimationsstatistik in der Schweiz. Da SWISSRECA beinahe die „gesamte Fläche der Schweiz“ abdeckt dürfen die Zahlen mit wenigen Ausnahmen als repräsentativ betrachtet werden. Anzumerken ist hierbei, dass die Zahlen von SWISSRECA nicht eine vollständige Erfassung aller ausserklinischen Kreislaufstillständen (OHCA) in der Schweiz umfassen. Derzeit liefern beispielsweise nur wenige spezialisierte Spitäler Daten an SWISSRECA. Bei über der Hälfte der hospitalisierten Personen fehlen die Daten der Spitäler. Der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 fokusiert sich deshalb als Referenzwert auf Kantone mit möglichst umfassender Datenvollständigkeit. Anzumerken ist hier die regional unterschiedliche Datenlage.

Kreislaufstillstand: Wer ist wo betroffen?

Der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 gibt einen guten Überblick wo sich Kreislaufstillstände ereignen und wer betroffen ist.

  • Von einem ausserklinischen Kreislaufstillstand sind mit 70% mehrheitlich Männer betroffen (30% Frauen).
  • Das Durchschnittsalter beträgt 68 Jahre (Frauen: 70 Jahre, Männer 67 Jahre). Ein signifikanter Teil der Kreislaufstillstände tritt im Erwerbsalter auf.
  • 65.5 % der Kreislaufstillstände ereignen sich zuhause, 15% im öffenlichen Raum und 19.5 an anderen Orten.
  • 45% der Kreislaufstillstände werden beobachtet, 82% davon durch zufällige Zeugen.
  • 82.7% der Kreislaufstillstände haben eine medizinische Ursache (z.B. Herzinfarkt)

Rettungsdienst: Professionelle Rettung

Gemäss dem SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 werden rund 61% der Personen mit Kreislaufstillstand durch den professionellen Rettungsdienst reanimiert. Es versterben jedoch 60% der Personen noch vor Ort.

  • 61% der Personen werden durch den Rettungsdienst reanimiert.
  • 60% der Personen versterben am Einsatzort.
  • 30% der Personen erreichen das Spital mit Lebenszeichen.
  • 9% der Personen werden unter Reanimation in ein Spital gebracht.

Überleben und Überlebensqualität

Da die Daten des SWISSRECA-Registers nicht vollständig sind (insbesondere fehlen viele Daten aus Spitälern), betrachtet der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 als Referenzwert Kantone in denen die Datenvollständigkeit der Spitäler mindestens 80% beträgt. Diese Kantone repräsentieren knapp über 1.7 Millionen Einwohner. Das Überleben liegt in diesen Kantonen bei 14% unabhängig vom Ereignis. Um die Leistung des Rettungssystems zu messen wird hier die „Utstein-Guppe“ betrachtet

Utstein-Guppe
Die Utstein-Guppe ist eine spezielle Patientengruppe welche folgende Anforderunen erfüllt.

  • Der Kreislaufstillstand wurde beobachtet
  • Die vermutete Ursache war medizinisch (z.B. durch einen Herzinfarkt verursacht)
  • Die Zeugen haben bereits mit der Wiederbelebung gestartet
  • Der erste erkannte Herzrhythmus konnte defibrilliert werden

34% der Personen in der Utstein-Gruppe überleben einen Kreislaufstillstand.
95% der Überlebenden haben ein gutes neurologisches Outcome.

Fazit zum SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021

Der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 bildet erstmals systematisch den IST-Zustand im Bezug auf Kreislaufstillstände und Reanimationen in der Schweiz ab. Er zeigt weiter auf, dass unter günstigen Bedingungen (Utstein-Gruppe) 95% eine gutes neurologisches Outcome haben.
Diese wichtige systematische Erhebung und Auswertung ist die Grundlage um Massnahmen zur Verbesserung des Überlebens zu formulieren und umzusetzen. Allerdings bedarf es hier noch mehr und möglichst lückenloser Daten.

Vergleich zu älteren Daten

Verglichen mit historischen und regionalen Daten zeigt der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021, dass sich die Schweiz auf einem guten Weg befindet, allerdings auch noch viel Luft nach oben ist.

  • Überlebensrate Schweiz: weniger als 5% (Start SWISSRECA).
  • „Aktuell liegt die Überlebensrate bei Herzstillstand ausserhalb eines Spitals bei bescheidenen 6 bis 7 Prozent. Sie könnte bei optimaler Funktion der Rettungskette, in der die Hilfe durch Laien eine entscheidende Rolle spielt, auf maximal 40 Prozent angehoben werden.“, (Jahresbericht 2015 Schweizerische Herzstiftung).
  • 2014: Tessin 43% mit gutem neurologisches Outcome (CPC 1) inkl. aller entlegenen Bergtäler; in anderen Regionen der Welt liegen diese noch deutlich höher; z.B. Seattle 62%., (Rettungsdienst, JG37, 8-2024, S. 772).
  • „Defibrillation within 3-5 min of collapse can produce survival rates as high as 50-70 %.„, (European Resuscitation Council (2015): Summary of the main changes in the Resuscitation Guidelines – ERC GUIDELINES 2015, S. 1).

Unbestritten scheint auch im SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021, dass ein Überleben und ein gutes neurologisches Outcome nur durch sofortige und unmittelbare Hilfe erreicht werden kann. ein zentraler Punkt ist auch die schnelle Verfügbarkeit eines AEDs.

Download SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021

Der SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021 steht beim Interverband für Rettungswesen (IVR) als Download zur Verfügung.

Download SWISSRECA Jahresbericht 2019-2021

 


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